Making Off - Videomapping - Staatsoper Berlin
3D Modell
Grundlage für alle Animationen hätte ein 3D Scan der Fassade sein können. Doch noch war diese nahezu komplett eingerüstet, was es nötig machte, nach Plänen der Architekten und anhand von Fotos die 95 Meter lange Fassade virtuell exakt nachzubilden.
Vorbereitung der Story
Überwältigt von der langen Historie erarbeiteten wir uns zunächst die Baugeschichte des Gebäudes selbst, das mehrere Umbauten in seiner Geschichte erlebt hat. Eine weitere Ebene des zu erstellenden Storyboards stellten die politischen Umwälzungen und stilbildende Epochen der letzten 300 Jahre dar. Ebenso mußten die wichtigsten Ereignisse in die Projektion einfließen, so brannte die Oper 1843 komplett ab, wurde neu aufgebaut und nachträglich mit Feuertreppen versehen. Auch der Bau der Ober-sowie Untermaschinerie und der Weltbekannte sog. "Schinkelhimmel" sollten in der Show visuell zitiert werden. Zwei Weltkriege, die DDR und die Jahre im Schillertheater waren ebenfalls auf der Wunschliste der Opernleitung. Alles in allem dann eingedampft auf ca. 5 Minuten Show. Eine klare Linie war schnell gefunden und die großartige Musik bei deren Auswahl Dr. Detlef Giese, Dramaturg der Staatsoper, mitwirkte, tat ihr übriges um Ideen und Bilder zu entwickeln.
Greenscreen
Die Idee, die Protagonisten der Opern selbst auf der Fassade erscheinen zu lassen, brachte uns schließlich mit den Komparsen der Staatsoper und den originalen Kostümen ins Studio nach Berlin. Dort drehten wir zwei Tage jene Szenen, die später in die Animationen montiert werden sollten. Die Vorgabe war, dass sich die Figuren ganz natürlich mit der Fassade verbinden, mit ihr in Teilen interagieren und verschiedene Ereignisse der Animation auslösen.
Sounddesign
Ein Mapping kann toll aussehen, aber raffiniert wird es mit dem richtigen Mix von Sound und Bild. Unser Sounddesigner Andreas Usenbenz hatte die in diesem Fall sehr dankbare Aufgabe, zur tollen Opernmusik, den Animationen über einen ganz speziellen Soundmix noch mehr leben einzuhauchen. Teilweise wurden von ihm ganz neue Sounds kreiert um z.B. eine dem Puplikum entgegenwachsende Brücke auch akustisch erfahrbar zu machen.
Herausforderung
Eine der größten Herausforderungen dieser Produktion war neben knapper Zeit und der Fülle an historischem Hintergrund auch, die Balance herzustellen zwischen dem Bedürfiss eine Show mit genügend Impact für die Zuschauer zu präsentieren und auf der anderen Seite historische Richtigkeit zu erlangen.